Der ländliche Raum in Bayern ist in den letzten Jahrzehnten großen Veränderungen unterworfen, wie dem Strukturwandel in der Landwirtschaft, dem demografischen Wandel, der Verschärfung des ökonomischen Wettbewerbs und der Wanderung hin zu Arbeitsplätzen. Ein Ziel der Bayerischen Staatsregierung ist daher die ländliche Entwicklung, also die Entwicklung des ländlichen Raums, um die dortigen Lebensbedingungen zu sichern und zu verbessern.
Die bis vor nicht allzu langer Zeit in den meisten Dörfern ortsprägende Landwirtschaft tritt immer mehr in den Hintergrund. Viele Höfe werden aus Gründen der Rentabilität oder Nachfolgermangel aufgegeben und Hofstellen fallen leer. Verbleibende Höfe wachsen und lagern an Ortsränder aus. Der demografische Wandel beschreibt die Tendenzen der Bevölkerungsentwicklung hinsichtlich Geburten- und Sterberaten und Zu- und Fortzügen. Im ländlichen Raum tendieren viele Dörfer und Gemeinden zur Stagnation und/oder zu langfristigem Rückgang.
Die Lage nahe am Mittelzentrum Weißenburg bietet hier große Vorteile für Nennslingen. Durch Zuzug kann die Gemeinde weiter wachsen. Gleichzeitig aber überaltert die Bevölkerung aufgrund des Geburtenrückgangs und der langen Lebenserwartung der Bürger. Das Fehlen von Arbeitsplätzen, Infrastruktur und auch passendem Wohnungsangebot ist ein weiteres Problem.
Nennslingen steht im Zwiespalt zwischen der Ermöglichung größeren Bevölkerungswachstums durch die Bereitstellung von Wohnraum und gleichzeitigem Erhalt der eigenen Identität und des dörflichen Lebensraums.