Die evangelisch-lutherische Kirche in Nennslingen trägt bis heute die Bezeichnung Beatae Mariae Virginis („der seligen Jungfrau Maria“). Nennslingen wird erstmals in einer Urkunde erwähnt, die sich auf die Kirchenweihe durch den Eichstätter Bischof Gundekar II. zwischen 1057 und 1075 bezieht. Doch Ausgrabungen von 1988/89 haben ergeben, dass es schon in vorromanischer Zeit eine erste Holzkirche am Ort gegeben haben muss. 1374 erhielten die Schenken von Geyern das Patronatsrecht. In den Jahren 1532 bis 1547 wurde der Kirchenbau nach Süden erweitert und mit einem neuen Chor versehen. Ebenfalls um diese Zeit wurde an der Südseite die Grabkapelle für die Schenken von Geyern errichtet, in der sich zahlreiche Epitaphien dieses niederen Adels befinden. Aus dem Spätmittelalter sind Wand- und Gewölbemalereien vorhanden, darunter eine bemerkenswerte Darstellung des Erzengels Michael als Seelenwäger an der Chorsüdseite. Das Chorgewölbe zeigt Sterne, die vier Evangelistensymbole, den segnenden Christus sowie etliche Heilige. Der mächtige Kirchturm im Westen birgt im Untergeschoss den ursprünglich gewölbten Chorraum aus romanischer Zeit. Das gesamte Ensemble (ehemals Friedhof) ist mit einer hohen Mauer umgeben. Den Abschluss zum Marktplatz bildet das ehemalige „Neue Amtshaus“ von 1700, jetzt Pfarrhaus.