Das Anwesen mit der späteren Hausnummer 69 gehörte zunächst als Korb zum Anwesen Nr. 68. Der seinerzeitige Besitzer Matthias Engelhardt verkaufte diesen Korb 1746 am 07. August um 350 Gulden an den Seilermeister Johann Kilian Schuhmacher.
Über diesen Verkauf gibt es folgende Beurkundung:
„1748: Johann Kilian Schuhmacher besitzt einen Korb zwischen Stephan Bayers Wittib und Matthias Engelhardt. Stößt vorne an den Markt, hinten auf des gedachten Engelhardts Stadel. Gehören dazu:
- ein Kellerlein in Matthias Engelhardts Garten
- ein ausgemarkt und versteinter Platz hinter dem Korb zur Legung Holz und Dung oder zu sonstigem Gebrauch
- der Mitgenuß des im Hof befindlichen Brunnens, den der Guts- und der Korbbesitzer aufs Gleiche miteinander erhalten zu helfen schuldig.
- und ist befugt, die von jedem Besitzer etwa erbauenden Früchte gegen Erlaß von 15 Kreuzer Scheuernzins vom Schober in des Matthias Engelhardts Scheune einzulegen.“
Genannt ist Johann Kilian Schuhmacher am 11.09.1709, wo er für seine Meistersprechung 2 Gulden 30 Kreuzer bezahlt. Zu dieser Zeit ist er auf Nummer 11 wohnhaft. Bereits 1762 verkauft Johann Kilian Schuhmacher „seinen besessenen, zwischen Johann Georg Schmidtkunzens Gemeindhaus, gehörig gewesenen, nun aber frei eigenen Korb“ an Johann Kaspar Burger „stößt vorne auf den Markt, hinten aber an den Schmidkunz'schen Stadel.“
Am 01. Febr. 1795 heißt es: „Johann Kaspar Burger hat sein Korbhaus unter Dreingab von eigenen Stücken am 20. Januar seinem Sohn Johann Georg Burger für 550 Gulden zuschreiben lassen.“
1795 Johann Georg Burger (Schneidermeister, * 10.01.1762, † 16.11.1826)
⚭ 06.10.1795 Maria Katharina Lang (* 11.08.1762, † 22.10.1813)
Sohn Johann Georg (* 10.01.1798)
⚭ 2. Ehe 24.05.1816 Maria Sibylla Gutmann (* 03.08.1767 in Emetzheim)
1824
Johann Georg Burger (* 10.01.1798, † 15.12.1857)
⚭ 04.06.1824 Margarete Barbara Winter (* 04.11.1801)
Johann Georg Burger stirbt am 15.12.1857. Als neuer Besitzer erscheint im Einwohnerverzeichnis von 1862 Johann Friedrich Walbinger.
1862
Johann Friedrich Walbinger (Gemeindeschäfer * 31.10.1802, † 21.05.1869)
⚭ 01.12.1835 Margarete Meier
Bis 1852 keine Kinder nachzuweisen.
Nach dem Tode des Friedrich Walbinger am 21.05.1869 erscheint Andreas Meyer im Besitz des Hauses.
1869
Andreas Meyer (Seifensieder und Produktenhändler (* 02.12.1815)
⚭ 10.09.1880 Margarete Barbara Lehmeier
Nach dem Tode ihres Mannes am 02.02.1898 führte die Witwe Barbara Meyer das Anwesen weiter. 1901 erscheint Wilhelm Roth als neuer Besitzer.
1901
Karl Wilhelm Roth (Schreinermeister, * 17.03.1862 in Ettenstatt)
⚭ 17.12.1901 Anna Maria Kanz (* 15.05.1867)
Die Ehe blieb kinderlos.
Eine Schwester von Anna Maria Kanz, nämlich Anna Barbara Kanz, geb. 03.08.1863, hatte am 22.01.1889 Daniel Fellner von Nr. 10 geheiratet. Dessen Enkelin, eine Tochter des Sohnes Daniel Fellner, geb. 15.11.1895, nämliche Anna Marie, geb. 14.09.1930, erhielt obiges Haus als Erbe und errichtet zusammen mit ihrem Mann Karl Pauckner auf dem Grund der beiden alten Häuser Nr. 102 und 103 ein neues Wohnhaus unter der neuen Anschrift Marktplatz 8.