Die älteste Nachricht über einen Besitzer dieses Anwesens findet sich im Schenk'schen Salbuch Nr. 13 von 1564, wo es heißt:
„1564 Veit Herbst hat nach Absterben seiner Mutter empfangen die Behausung, Stadel und Garten, gegen Hannsen Forsters Behausung über die Gassen, auch gegen Paulsen Becken (88) und Hansen Mögen (87) gleicher Gestalten über die Gassen gelegen.“
Anschließend heißt es dann, daß 1570 ein Lienhard Prechenmacher dieses Anwesen um 122 Gulden von Veit Herbst erkauft hätte. Von diesem Lienhard Prechenmacher berichtet uns das Salbuch Nr. 2 von 1570 genauer.
„1570: Lienhard Brechenmacher, so inhändig hat das Haus und Stadel, gelegen gegen des Hannsen Forsters Behausung (60) und ein Eckhaus ist und ist den Schenken vogtbar, lehenbar, zinsbar und dienstbar und gibt jährlich 50 Pfennig und eine Fastnachthenne und seinen gebührenden Teil Vogthabern. Zu dieser Behausung gehörig: Ein Garten, ein kleines Viertel groß, hinter dem Haus und neben dem Stadel und an die Gemeingass und hinter des Michael Gentners (86) Stadel gelegen, gibt den kleinen Zehnten.“
Als Randbemerkung werden dann noch spätere Besitzer genannt, und zwar:
Christoph Kohler
1645
Johann Jordan
1646
Adam Meilbeck
danach Michael Pfühler
Wie wir wissen, war Christophorus Kohler einer unserer ersten Lehrer, 1586 bis 1610 (1614), gleichzeitig aber auch Gerichtsschreiber. Bis 1631 ist er noch in Nennslingen nachweisbar. Bei den Abgaben, die nach dem Krieg für die Jahre 1639 bis 1643 pauschal erhoben wurden, heißt es: „Von dem Christoph Kohlers, gewesenem Gerichtsschreibers, Anwesen, stehen die Abgaben noch aus, weil es noch nicht verkauft ist“.
Erst 1645 heißt es: „Auf Christoph Kohlers Haus sitzt jetzt der Bader Adam Meilenbeck.“
1645 Adam Meilbeck - Meilenbeck - Meulenbeck
⚭ Susanna ...
scheint von 1625 bis 1645 als Bader tätig gewesen zu sein.
Über den nachfolgenden Besitzer, Johann Jordan, ist bekannt, daß er von 1643 bis 1646 Gerichtsschreiber war. Es scheint überhaupt, daß der jeweilige Gerichtsschreiber längere Zeit dort wohnte, zumindest solange, bis das Rathaus, das ja 1647 abbrannte, wieder neu aufgebaut war.
Auch vom nachfolgenden Schulmeister und Gerichtsschreiber Michael Wurm wird 1654 berichtet, daß er interim im gemeinschaftlichen Gerichtsschreiberhaus von Sebastian Schmidt untergebracht wäre.
Besitzer des Anwesens war 1654 ein Sebastian Schmidt. Von ihm ist folgendes bekannt:
1654
Sebastian Schmidt (Schuhmacher aus Heideck)
⚭ 26.05.1651 Maria Korner aus Höttingen
Sohn Andreas (* 24.10.1654)
In einer amtlichen Rechnung von 1659/60 erscheint Sebastian Schmidts Witwe - ihr Mann muß also 1658/59 verstorben sein. Aus weiteren Akten ist zu ersehen, daß die Witwe zunächst das Anwesen in eigener Regie weiterführte. Erst 1671 entschloß sie sich zu einer zweiten Heirat.
1671
Maria Schmidt (Witwe des Sebastian Schmidt, † 15.02.1687)
⚭ 14.02.1671 Hans Michael Pfühler
Nach dem Tod seiner Frau am 15.02.1687 verließ Pfühler das Haus und heiratete am 14.06.1687 die Rosina Fuchs von Nr. 15, während Andreas, der Sohn aus der ersten Ehe, kurz danach das väterliche Erbe übernahm.
1687
Andreas Schmidt (* 24.10.1754, † 08.10.1720)
⚭ 08.11.1687 Regina Hertzog (* 24.05.1662, † 24.05.1725)
Sohn Johann Wolfgang (* 31.12.1689)
Zunächst versuchte die Witwe nach dem Tod ihres Mannes am 08.10.1720 das Anwesen selbst weiterzuführen. Erst 1724 übergab sie es ihrem Sohn Johann Wolfgang mit seinen Geschwistern. Nach ihrem Tod (24.05.1725) gab es folgende Abmachung:
„18. Mai 1726: Die Erben des Andreas Schmidt, gewesenen Gerichtsverwandten und Schusters, und seiner verstorbenen Ehefrau Regina verkaufen ihr Haus, ist ein Eckhaus und stößt hinten an Michael Lang (86) an ihren ältesten Bruder und Schwager, Meister des Schuhmacherhandwerks, um 400 Gulden.“
1726
Johann Wolfgang Schmidt (Schuhmacher (Schusterwolfl), * 31.12.1698)
⚭ 27.01.1728 Anna Maria Bieringer (von Thalmannsfeld))
Sohn Martin ( 17.04.1731)
1756
Martin Schmidt (Schustermeister, * 17.04.1731)
⚭ 22.06.1756 Regina Barbara Stoll
Sohn Johann Wolfgang (* 21.01.1765)
1792
Johann Wolfgang Schmidt (Schuhmachermeister, * 21.01.1765)
⚭ 22.05.1792 Anna Margareta Arnold (* 02.02.1765, † 14.11.1832)
Sohn Johann Wolfgang (* 04.03.1801)
„24. Okt. 1829: Der Köbler Wolfgang Schmidt übergibt sein Köblersgut mit mehreren anderen Grundstücken und Dreingaben an seinen Sohn Wolfgang um 1400 Gulden.
Dreingab:
2 Ochsen 88 Gulden
2 Kühe 44 Gulden
1 Kalb 10 Gulden
3 Schweine 36 Gulden
4 Schafe 18 Gulden
10 Scheffel Dinkel 40 Gulden
4 Scheffel Korn 32 Gulden
1 Pflug 6 Gulden“
1829
Johann Wolfgang Schmidt (Schuhmachermeister, * 04.03.1801)
⚭ 10.11.1829 Maria Barbara Obermeier (* 16.12.1807)
Sohn Daniel*( 14.06.1830)
1858
Daniel Schmidt (Köbler, * 14.06.1830)
⚭ 18.05.1858 Maria Kunigunde Lehmeier (* 14.05.1824, † 08.05.1875)
Sohn Johann Daniel, * 19.06.1864)
Nach dem Tod von Maria Kunigunde Schmidt kam die Patin des Sohnes Johann Daniel auf den Hof.
1875
Barbara Lehmeier (geb. Weglehner von der Steinmühle, * 11.05.1827)
⚭ 22.05.1852 Johann Georg Lehmeier
Sohn Friedrich (* 16.02.1862)
1895
Friedrich Lehmeier (* 16.02.1862)
⚭ 16.07.1895 Maria Ernestine Oberhuber (* 20.03.1869 in Emetzheim)
1926 erscheint als neuer Besitzer der Nachbar von Nr. 92, Adam Friedrich Struller, und seine Schwester Anna Maria Struller.
1926
Anna Maria Struller (* 10.08.1900)
⚭ 06.11.1928 Friedrich Obermeyer (* 24.02.1900)
Sohn Wilhelm Friedrich (* 27.01.1924)
1953
Wilhelm Friedrich Obermeyer (* 27.01.1924)
⚭ 10.11.1953 Frieda Städtler (* 02.07.1925)
Sohn Herbert (* 04.11.1954)